Abb. 1


Notes

1 Vgl. Tate 2019.

2 Vgl. Anhang, 5.

3 Das früheste Video welches ich online gefunden habe, ist von 2006. Siehe Anhang, Zeile 564.

4 Vgl. https://www.youtube.com/playlist?list=PL5uUen04IQNkFECI0L3r-7zGY9RBgIKw8, 20.02.2021.

5 Vgl. Anhang.

6 Vgl. Taylor 1994.

7 Vgl. Anhang, 4-5.

8 Vgl. Anhang.

9 Azieb Pool 2017, 8.

10 Vgl. Azieb Pool 2017.

11 Vgl. https://www.youtube.com/c/Tate/playlists, 20.02.2021.

12 Vgl. https://www.youtube.com/playlist?list=PL5uUen04IQNnrr9_bMFB3FoaoVF2xRU1n, 21.02.2021.

13 Vgl. Mundy-Castle/ Campbell x 2020.

14 Vgl. Tate 2021.

15 Vgl. Mundy-Castle/ Campbell x 2020.

16 Vgl. Wende 2012.

17 Schneider 2015, 25.

18 Schneider 2015, 42.

19 Schneider 2015, 46.

20 Schneider 2015, 42.

21 Schneider 2015, 51.

22 Vgl. Taylor 1994.

23 Tate 2019, 5.

24 Tate 2019, 8.

25 Tate 2019, 9.   

26 Tate 2020, 1.

27 Tate 2020, 2.

28 Tate 2020, 39.

29 Tate 2020, 6.

30 Tate 2020, 12.

31 Tate 2020, 25.


Literaturverzeichnis


Azieb Pool 2017
Hannah Azieb Pool, «Maria Balshaw, the first woman at the top of the Tate: 'We need to speak to the whole of society'», The Guardian, 7.7.2017 (https://www.theguardian.com/artanddesign/2017/jul/07/maria-balshaw-fresh-slate-tate-modern-african-american-new-director-exhibitions-society, 25.2.2021).

Schneider 2015
Christina Schneider, «Rebellion auf der Zuckerinsel», in: GEO Epoche Nr. 74, 24.7.2015, 40-51.

Tate 2019
o. A., «The Tate Galleries and Slavery», London, August 2019 (https://www.tate.org.uk/about-us/history-tate/tate-galleries-and-slavery, 25.2.2021).

Tate 2020
o. A., «Our Commitment to Race Equality», London, 17.12.2020 (https://www.tate.org.uk/about-us/our-commitment-race-equality, 25.2.2021).           

Tate 2021
o. A., «Zanele Muholi», London, 2021 (https://www.tate.org.uk/whats-on/tate-modern/exhibition/zanele-muholi, 25.2.2021).

Taylor 1994
Brandon Taylor, «From Penitentiary to ‘Temple of Art’: Early Metaphors of Improvement at the Millbank Tate», in: Art apart – Art Institutions and Ideology Across England and North America, hrsg. von Marcia Pointon, Manchester und New York: Manchester University Press 1994, 9-32.

Wende 2012
Peter Wende, Das Britische Empire – Geschichte eines Weltreichs, München: Beck’s Historische Bibliothek 2012 (München 2008).


Videoverzeichnis


Mundy-Castle/ Campbell x 2020
Andy Mundy-Castle/ Campbell x, «Zanele Muholi», Black Identities and Art / Tate, 21.09.2020 (https://www.youtube.com/watch?v=oEgf1XmtWCo&list=PL5uUen04IQNnrr9_bMFB3FoaoVF2xRU1n&index=1, 25.2.2021). 


Anhang


Die folgende Tabelle wurde von mir zusammengestellt. Es ist möglich, dass einige Angaben inkorrekt sind. Bei der Angabe von Geschlecht und Hautfarbe erwies sich die Auswertung als sehr schwierig und trotzdem zentral für diese Arbeit. Korrekterweise hätten alle aufgelisteten Personen diese Angaben selbstständig ausfüllen müssen. Die daraus gezogenen Schlüsse scheinen mir nichts desto trotz angemessen und klar.

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Franziska Winkler ~ Was Tate wieder gut machen will und was wir daraus lernen können


Kunstgeschichte nicht so weiterzugeben, wie sie einem selbst beigebracht wurde, ist gar nicht so einfach. Wenn ich mir eine Kunstgeschichte vorstelle, die nicht eurozentrisch, weiss und männlich ist – um nur einige Negativ-Beispiele zu nennen, die im Verlauf des Master Moduls Transfer Kunstgeschichte angesprochen wurden – merke ich sehr schnell, wie ich an meine eigenen Wissensgrenzen stosse. Den eben beschriebenen Zugang zur Kunstgeschichte habe ich gewissermassen geerbt und mit diesem Erbe gilt es einen kritischen Umgang zu finden. Im folgenden Text möchte ich am Beispiel von Tate veranschaulichen, wie ein solcher kritischer Umgang mit der eigenen Geschichte möglicherweise aufgenommen und gepflegt werden kann. 

Denn vom kolonialen Erbe Grossbritanniens kann sich Tate, die international renommierte Kunstinstitution mit vier Standorten in England, nicht lossprechen.1 Seit 15 Jahren produziert Tate kurze Künstler*innen-Portraits, die sogenannten TateShots, auf Video und veröffentlicht diese online. Dabei fällt auf, dass in den vergangenen drei Jahren die Vielfalt von Hautfarbe und ethnischer Zugehörigkeit der portraitierten Künstler*innen stark zugenommen hat.2 Möchte Tate mit diesem Vorgehen seine eigene koloniale Geschichte und Vergangenheit wieder gut machen? Und was können wir als künftige Vermittler*innen daraus lernen?

Tate Shots
Tate erkannte früh den vielfältigen Nutzen digitaler Medien, um ein breiteres Publikum zu erreichen, und begann 2006 kurze Videos zu produzieren und sie auf ihrer Website hochzuladen.3 Ab 2008 wurden die Videos auch auf YouTube veröffentlicht. Das Format nennt sich TateShots und wird bis heute kultiviert. Die Playlist besteht aktuell aus 547 Videos und wird unterstützt von Bloomberg Philanthropies.4 Die Videos sind im Schnitt fünf Minuten lang und zeigen in den meisten Fällen Künstler*innen, welche über ihre Arbeit und künstlerische Herangehensweise sprechen. Einige TateShots behandeln auch thematische Ausstellungen der Tate Galleries oder zeigen, wie Menschen aus dem Kreativumfeld über Arbeiten von Künstler*innen sprechen. Die gezeigten Positionen beziehen sich in den allermeisten Fällen auf eine der vier Tate Galleries oder die Tate Sammlung.5

Es lässt sich gut beobachten, wie in der Produktion über die Jahre verschiedene inhaltliche Fokusse gesetzt wurden und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben. Da Tate aus einer Tradition herausgewachsen ist, welche sich in erster Linie der britischen Kunst widmet, ist es beispielsweise nicht verwunderlich, dass lange Zeit der grösste Teil der behandelten Künstler*innen britischer Herkunft waren.6 Seit 2016 bis heute lässt sich aber beobachten, dass die internationale Vielfalt der porträtierten Künstler*innen deutlich zugenommen hat.7 Auch das Geschlechterverhältnis ist nicht mehr dasselbe. Von 2018 bis heute wurden mehr Frauen* porträtiert als Männer*, wobei davor noch das Gegenteil der Fall war.8 Dies könnte auf die Direktorin Maria Balshaw (*1970) zurückzuführen sein, welche 2017 ihr Amt als erste weibliche Direktorin von Tate antrat. Im Interview mit der britischen Tageszeitung The Guardian kurz nach ihrem Antritt erklärte sie «[…] I’m completely fine with being a feminist.»9

Black Identities and Art
Maria Balshaw hat auch in Bezug auf die Repräsentation von Künstler*innen verschiedener Hautfarben und Ethnien einiges für Tate mitgebracht. Ihren PhD machte sie in African American visual and literary culture an der Sussex University. 2012 kuratierte sie die Ausstellung We Face Forward, eine grosse Ausstellung westafrikanischer Gegenwartskunst in Manchester als erste umfassende Kollaboration zwischen Manchester City Galleries und Whitworth Art Gallery, wobei sie bei beiden Institutionen als Direktorin amtete.10

Leider ist online nicht nachvollziehbar, wann genau auf dem YouTube Kanal von Tate thematische Playlists entstanden sind. Es ist aber denkbar, dass dies ebenfalls mit dem Direktor*innen Wechsel einhergegangen sein könnte. Die TateShots-Playlist ist zwar das grösste Format auf dem Kanal, jedoch finden sich darauf auch andere Playlists mit Titeln wie Art Fans, Tate Collective, Woman Artist oder Black Identities and Art.11 Bei Black Identities and Art handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt um 33 Videos, die zwischen 4 und 14 Minuten lang sind, wobei 22 davon auch in der TateShots-Playlist vorkommen. Die Beschreibung der Playlist lautet: «Discover Black art and artists in Tate's collection and beyond.».12

Im jüngsten Video der Playlist von September 2020 spricht Zanele Muholi (*1972), eine Südafrikanische Künstlerin*, über ihr fotografisches Werk und dessen Hintergründe.13 Ihre umfassende Einzelausstellung wäre noch bis Ende Mai 2021 im Tate Modern zu sehen, hätte Tate nicht aufgrund von Covid-19 alle ihre Galleries vorübergehend schliessen müssen. Muholi porträtiert in ihren Bildern schwarze Menschen aus der LGBTQIA+ Community in Südafrika, einschliesslich sich selbst. Trotz versprochener Gleichberechtigung durch die südafrikanische Verfassung von 1996 gehören dort Gewalt und Vorurteile gegenüber LGBTQIA+ Menschen bis heute zur Normalität.14 Geschmackvoll werden im Video die kraftvollen Worte Muholis durch Musik und Bilder ihrer Arbeit untermahlt. Wie auch in den anderen Videos der Playlist ist einzig die Künstlerin* zu hören, es gibt keine kommentierende und einordnende Aussenstimme. Schnitt, Ton und Bild betonen Muholis starke Persönlichkeit und zeigen in jeglicher Hinsicht das Portrait eines einzigartigen Individuums.15  

The Tate Galleries and Slavery
Südafrika, welches 1814 unter britische Herrschaft fiel und erst über hundert Jahre später Souveränität erlangte, konnte die Folgen seiner Kolonialisierung – die Apartheit – erst Ende des 20. Jahrhunderts überwinden und spürt noch heute die Folgen davon. Südafrika ist aber nur eines aus der langen Reihe von Ländern, welche von den Briten von Anfang des 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts kolonialisiert wurden.16 Das britische Imperium, 1914 auf dem Gipfel seiner Macht, «[…] gebietet über mehr als 400 Millionen Menschen, knapp ein Viertel der Weltbevölkerung, und fast 30 Millionen Quadratkilometer – eine Fläche, mehr als 100-mal so gross wie das Mutterland.»17 

Die diversen Kolonien Grossbritanniens brachten dem Mutterland eine Vielzahl an Ressourcen und Rohstoffen ein, welche den britischen Reichtum begründeten und die Industrie massgeblich antrieben. Das über viele Jahrzehnte lang als Juwel in der Krone Seiner Majestät geltende Jamaika hatte das Empire aber besonders reich gemacht. Das weisse Gold, welches aus der Karibik nach England geschifft wurde, und 1805 einen Zwölftel der gesamten britischen Staatseinnahmen ausmachte, war Zuckerrohr.18 Der Zuckerhandel war unter anderem deshalb so lukrativ, weil er auf der Arbeit und brutalen Ausbeutung von Sklaven aufbaute. «Etwa jeder dritte Zwangsarbeiter auf Jamaika kommt in den ersten drei Jahren nach seiner Ankunft auf der Insel um – vor allem durch Gewalt, Krankheit oder Selbstmord.»19 Zwar verbot London unter wachsendem innenpolitischen und internationalem Druck 1807 den Sklavenhandel, tatsächlich blieb aber der Besitz von Leibeigenen noch jahrzehntelang legal.20 Erst nach Jahrelangem Kampf zwischen den Pflanzern und aufständischen Sklavenarbeitern fand die koloniale Sklaverei im August 1838 nach 276 Jahren ein Ende.21 

Henry Tate (1819 – 1899), der Gründervater der Tate Galleries, hatte sich mit der Raffinerie von Zucker ein kleines Imperium aufgebaut. In London lebte er ab 1881 im grossen Stil und gab sich seiner Passion für das Zucker-Geschäft sowie der Gönnerschaft und Aneignung ‘moderner’ britischer Kunst, wie er sie nannte, hin. Da die Sammlung jedoch fortlaufend grösser wurde und bald kein Platz mehr war, sie zu beherbergen, offerierte er sie im Oktober 1889 der National Gallery. Allerdings dauerte es aufgrund von Platz- und Geldmangel fast zehn Jahre, bis 1897, nur zwei Jahre vor Henry Tates Tod, die National Gallery of British Art – heute Tate Britain – schliesslich eröffnet wurde. Die Gallery wurde auf dem Grundstück des ehemaligen Millbank Penitentiary erbaut. Dabei handelte es sich um ein Gefängnis, welches als Übergangsort für Häftlinge diente, die später nach Australien verschifft wurden.22

Zusammen mit dem Centre for the Study of the Legacies of British Slave-ownershipam University College London hat Tate im August 2019 ein Statement herausgegeben, in welchem auf Assoziationen und Verbindungen zwischen der Institution und Sklaverei eingegangen wird. Dort schreiben sie: «Neither Henry Tate nor Abram Lyle was born when the British slave-trade was abolished in 1807. Henry Tate was 14 years old when the Act for the abolition of slavery was passed in 1833; Abram Lyle was 12. By definition, neither was a slave-owner; nor have we found any evidence of their families or partners owning enslaved people.»23 Trotzdem räumt Tate ein, dass weder die Versorgung noch die grosse Nachfrage, auf dessen Grundlage Tate & Lyle ihr Zuckerimperium aufbaute, ohne die Sklaverei im 17.- und 18. Jahrhundert hätten existieren können. Grossbritanniens Zucker kam auch nach dem Ende der Sklaverei grösstenteils aus der Karibik und Südamerika. Auch wenn die Arbeit mittlerweile bezahlt wurde, waren die Plantagen allesamt auf dem Rücken von Sklaven erbaut worden. Weiter ist bis heute offenbar nicht klar, ob die Firma unter Henry Tate auch Zuckerrohr aus Kuba oder Brasilien bezog – beides keine britischen Kolonien, welche ihre Wirtschaft nach wie vor auf Sklaverei abstützten. Schliesslich können einige Werke aus Tate’s Sammlung mit Personen in Verbindung gebracht werden, die Sklavenbesitzer waren oder deren Reichtum auf Sklaverei basierte.24 Tate schliesst das Dokument mit den Worten, «While it is important to emphasise that Henry Tate was not a slave-owner or slave-trader, it is therefore not possible to separate the Tate galleries from the history of colonial slavery from which in part they derive their existence.» ab.25

Our Commitment to Race Equality
Tate ist sich also seiner kolonialen Vergangenheit und dem schweren Erbe der Sklaverei bewusst und darum bemüht, dies aktiv aufzuarbeiten. Auch in Bezug auf die Gleichstellung von Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft bezieht Tate auf ihrer Webseite unter dem Titel Our Commitment to Race Equality klar Stellung. «Our role at Tate is to share art in all its complexity and diversity. In recent years we have made progress in better representing artists of colour in our collection and our programmes, but that work must go much further.»26 Tate schreibt weiter: «We also recognise the intersections of race, gender, sexuality and class in the experience of inequality.»27

Auf der Webseite will Tate regelmässige Updates über Engagement und Fortschritt posten. Der erste solche Eintrag stammt aus vergangenem Juni und äussert sich zu den Black-Lives-Matter-Protesten im Vereinigten Königreich und der ganzen Welt. «We stand in solidarity with all those who are peacefully protesting and we hear the demands for change from our own visitors, supporters, artists, colleagues, partners, and the wider community.»28 Der Eintrag beschreibt weiter, dass sich Tate in der Verantwortung sieht, aktiv zu einem solchen Wandel beizutragen. In diesem Sinn fügt Tate eine Liste mit sechs Zielen an, welche wo möglich sofort, oder aber zumindest im Laufe der Zeit umgesetzt werden sollen. Eines dieser Ziele besteht in der Diversifizierung der für Tate arbeitenden Angestellten. «Within this vision we have set out our commitments to reflect the diversity of the public that we serve.»29 Ein weiteres Ziel besteht im kontinuierlichen Bestreben darum, die Vielfalt der Sammlung und Ausstellungen zu erhöhen und Stimmen aus Minoritäten mehr Gehör und Raum zu verschaffen. Im dazugehörigen Update vom Dezember 2020 schreibt Tate: «Tate’s current programme includes exhibitions and commissions that directly explore race and cultural heritage, including Zanele Muholi at Tate Modern […]».30

Es kann also durchaus nicht von Zufall gesprochen werden, wenn auf dem YouTube Kanal von Tate Playlists wie Queer British Art oder eben Black Identities and Art auftauchen. Auch die Entwicklung der TateShots kann klarerweise als Teil der Bestrebungen nach Diversität, wie Tate sie versteht, angesehen werden. Dieses Bewusstsein kam bestimmt nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht allein durch die Einsetzung von Maria Balshaw als Direktorin zu Tate. Der Zeitgeist hat diesen neuen und absolut wichtigen Turn in der Kunstwelt an Land gespült und verlangt von allen Beteiligten – von den Institutionen, über Kunsthistoriker*innen, Vermittler*innen und Künstler*innen bis hin zu den Betrachter*innen –, dass wir uns diesem Anliegen annehmen und es aktiv verhandeln.

Versucht Tate demnach, etwas wieder gut zu machen? Ja. Kann sie das? Historisch gesehen gibt es keinen Moment, in dem einmal alles Gut war, und zu dem es demnach zurückzukehren gälte. Und auch wenn das riesige Leid, die Unterdrückung und Ausnutzung in der Vergangenheit, insbesondere durch die Sklaverei, nicht rückgängig gemacht werden kann, ist Tate klar darum bemüht, aufzuarbeiten, was es aufzuarbeiten gilt. Tate versucht als Teil der Zivilgesellschaft und als wichtiger Akteur des gesellschaftlichen Diskurses diese Transformation voranzutreiben. Meiner Auffassung nach geht die Institution dabei mit gutem Beispiel voran. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauern wird, bis sich Gleichstellung jeglicher Art einstellen und dieses Projekt als abgeschlossen gelten wird. Um es mit Tate’s Worten zu sagen: «In setting out these commitments, we […] want to acknowledge that we do not have all the answers and have not always got things right in the past, and we will continue to educate ourselves and listen to others.»31

Was wir daraus mitnehmen können ist, dass es sich lohnt sich seiner eigenen Geschichte zu stellen, sie nicht zu verleugnen aber auch nicht weiter zu reproduzieren. Es ist Fakt, dass Kunstgeschichte wie wir sie gelernt haben, eurozentrisch, männlich und weiss ist. Gleichzeitig ist uns nicht damit gedient diesen Umstand in Zukunft schlicht auszuklammern. Vielmehr sollten wir ihn darlegen, kritisieren und andere Möglichkeiten aufzeigen. Nur so können wir kommenden Generationen ein differenzierteres Verständnis von Kunstgeschichte und Kunstgeschichtsschreibung vermitteln.